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GEOFFROY COUTEAU

Geoffroy Couteaus Entscheidung, Brahms Gesamtwerk für Klavier

solo aufzunehmen, und zwar in der chronologischen Reihenfolge

von dessen Entstehung, ist Ausdruck des Wunsches, zusammen

mit dem Hörer die Durchquerung dieser Kompositionen als eine

Durchquerung der Zeit zu teilen – die Durchquerung eines Lebens.

Geoffroy Couteau nimmt sich dieses Gesamtwerk in gewisser Weise

so vor, wie sich ein junger Schauspieler auf die Interpretation der

Figur von Peer Gynt aus dem Fresko von Henrik Ibsen stürzen

würde, das mit einem zwanzigjährigen Helden beginnt und etwas

mehr als sechs Stunden später mit dessen Lebensabend endet.

EinWerdegang, von dem Ibsen selbst sagt, dass es dabei nur umeine einzige

Sache gehe – darum,

man selbst zu sein

. Und einAnliegen, das zweifellos auch

das Anliegen von Brahms‘ Sprache war.