

Diese in der
Neuen Zeitschrift für Musik
veröffentlichten Zeilen stammen aus
demArtikel
Neue Bahnen
, den Robert Schumann gerademal ein paarWochen
nach seiner ersten Begegnung mit Johannes Brahms am 1. Oktober 1853
Letzteremwidmet.
Diese allererste Begegnung von Robert Schumann und dem, den er sogleich
den
jungen Adler
nennt, schlägt ein wie der Blitz. Ein Schock von einer Macht,
deren Geheimnis allein die Natur kennt. Schumanns Überschwang zeugt
von der Liebe, die ihmdas Talent des zwanzigjährigenVirtuosen einflößt, der
in seiner leichten, kurzen, grauen Jacke, mit seiner hohen Stimme, seinen schönen,
langen Haaren, seinem energischen Ausdruck und seinem tiefen, ernsten Blick noch
aussieht wie ein Kind.
Aber Schumann berührt mit seinen Worten auch eine Wahrheit, die das
kommende Werk zu keinem Zeitpunkt entkräften wird: Es steckt nämlich
darin eine Kraft der Natur (und auch etwas, das seine Kraft aus der Natur
selbst schöpfen wird – also ganz, so wäre man fast versucht zu sagen, dem
Geiste der Zeit entsprechend).
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GEOFFROY COUTEAU