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ROGER MURARO
Dann ist da derjenige, der seinen Vorgängern die Ehre erweist, vor allem Bach: Als
Organist natürlich, aber auch als Autor zahlreicher Stücke für Tasteninstrumente
war Bach Inspirationsquell für die
Fantasie und Fuge über dasMotiv B-A-C-H
mit ihrem
eigenartigen, vier Töne umfassenden Motiv, das ihre Grundstruktur ausmacht.
Diese beeindruckende Partitur kündigt Schönberg an. Der Gebrauch vonAkkorden
mit verminderter Septime und die beängstigende, quasi atonale Fuge lassen eine
besondere Atmosphäre entstehen, ob an der Orgel oder auf dem Klavier. Diese
Modernität begegnet einem dann auch wieder im
Fugato
der
Klaviersonate
. Selbst
wenn dem
Fugato
eine andere Eingebung zugrunde liegt, bewahrt es sich doch die
„teuflische“ Chromatik.
Saint François de Paule marchant sur les flots
, typisch für die Programmmusik, die
dem Erfinder der symphonischen Dichtung, der Liszt auch war, so am Herzen lag,
erzählt die Geschichte des Glaubens, die Geschichte eines Menschen, der sich zum
Licht hinbewegt, und wenn es noch so sehr um ihn herum stürmt. Die
Sonate
führt
uns zudem über holprigeWege, um am Ende den Schleier der „Erlösung“ zu lüften.
Ich möchte auch unbedingt die wechselseitige Beeinflussung, die Liszt und
Wagner miteinander verband, erwähnen und dabei unterstreichen, was Liszt dem
Autor des
Parsifals
gegeben hat. Wagner hat sich von den Orchesterfarben sowie
von der Erhabenheit, die einigen Motiven Liszts entspringt und die die „Leitmotive“
vorwegnimmt, inspirieren lassen.Wagner rief gern die Erinnerung an die Schönheit
und Vollendung der
Klaviersonate in h-Moll
wach.