

FLORIAN NOACK 53
Haben Sie ebenfalls die volkstümliche Authentizität in zwei der
Lachischen Tänze
von Janácek gewahrt, deren eigene Bearbeitung Sie
darbieten?
Auch da änderte sich meine Wahl im Laufe der Zeit. Zunächst wandte ich mich
Bedřich Smetana zu, dessen monumentales Werk wunderbar fürs Klavier
geschrieben ist. Die tschechische Musik bietet eine Fülle an Material in diesem
Repertoire, aber ich fand, dass seine überaus pianistische Schreibweise trotz allem
von einer tief germanischen musikalischen Struktur beherrscht ist.
Deshalb widmete ich mich erneut lieber dem Unbekannten und bearbeitete
Janáčeks sinfonische Stücke, in diesemFall demzweiten und fünften der
Lachischen
Tänze
. Die Würze dieser Stücke ist authentisch tschechisch, und die zwei Werke
ähneln sich, da beide auf Wiederholungen sehr kurzer Motive basieren. Die
Orchesterstruktur ist besonders reichhaltig, und die Transkription war zugleich
schwierig und anregend.
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