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FLORIAN NOACK 47

Wie ist Ihnen die Idee zu dieser musikalischen Reise gekommen?

AmUrsprung des Projekts stehen viele Inspirationen: Eine davon ist die Faszination

und Entzückung, die ich als Kind für Musikstücke empfand, die ferne Länder

heraufbeschwören (wie russischer Gesang, der die Fantasie anregt!). Hinzu kam

die Neugier, geweckt von Guy Sacres Buch

La Musique de piano

(1)

, in dem er mit

großer Überzeugung von gewissen seltenen Stücken spricht. Wenn ich das Buch

aufschlug, war es, als begäbe ich mich auf eine Abenteuerreise, auf die Suche nach

Werken von Komponisten, deren Namen ich oftmals nicht kannte.

Zu guter Letzt habe ich in den vergangenen Jahren einen ganz neuen Teil des

Repertoir

esentdeckt:Werke,

beidenensichdieKomponistenvonderverschiedenen

Volksmusik haben inspirieren lassen, dem einzigartigen Charakter und dem

Reichtum jeder dieser musikalischen Sprachen. Ich wollte diese Werke Seite an

Seite stellen, die Verbindung zwischen der volkstümlichen und der gelehrten

Musik erkunden. Zudem hatte ich den Wunsch, anhand der hier vereinten Stücke

eine Zeit heraufzubeschwören, in der die Musik kein Kunstobjekt am Rande des

Alltags war, sondern ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, zugleich simpel

und notwendig. Ist dies bei Feiern, Festen und Tänzen nicht der Fall?

Im Laufe meiner Recherchen habe ich mich oft in Werke verliebt, die ursprünglich

nicht fürs Klavier komponiert wordenwaren. Ohne Zögern habe ich einemehr oder

weniger freie Bearbeitung dargeboten.

1.

La Musique de piano

von Guy Sacre, 2 Bände. (Sammlung „Bouquins“,Verlag Robert Laffont, 1998)