

Wie sind Sie auf dieser Reise durch de Fallas Klavierwerke seine frühen
Stücke angegangen?
Das erste Stück, das ich von de Falla spielte, war
Homenaje de Claude Debussy
,
wahrscheinlich zum Anlass eines Themenkonzerts. Dann ging ich direkt zur
Fantasía bética
über. Ich bin das Ganze sozusagen rückwärts angegangen und habe
die frühen Werke im Rahmen der Platte betrachtet. Dieser Rückblick hat es mir
ermöglicht, kleine Details in diesen erstenWerken zu finden, die der späteren reifen
Sprache vorgreifen. Es sind winzige und dadurch noch erstaunlichere Elemente.
Wennman nicht umdieVollendung der
Fantasía bética
und der Einzigartigkeit ihrer
Syntax weiß, könnte man in den frühen Werken nur anekdotische Salonstücke
sehen, doch im Bewusstsein der Vollkommenheit dieses Stils erscheinen darin die
ersten Anzeichen einer besonderen Sprache.
Aber eigentlich sind Sie kein Pianist, der Gesamtausgaben aufnimmt...
Bei de Falla ist der Korpus dicht, bildet aber vor allem eine stilistische Einheit,
eine Stimmigkeit. Ich hatte nicht das Gefühl, mit mehreren Lebensperioden eines
Komponisten konfrontiert zu sein, sondern mit einem Gefüge, dessen Teile ein
Ganzes bilden. Wenn die
Fantasía bética
das Herzstück ist, und das ist sie, dann
drehen sich alle anderenWerke darum.
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WILHEM LATCHOUMIA