

Sie haben ebenfalls die Transkriptionen von
El amor brujo
und Passagen
aus
Der Dreispitz
aufgenommen. Warum?
Im Konzert spiele ich oft die
Fantasía bética
mit Auszügen aus
El amor brujo
. Sie
erleichtern ihrVerständnis, das Publikumerfasst besser, wie all das funktioniert. Im
Übrigen taten Villa-Lobos und Bartók dasselbe mit ihren Bänden, in denen sie die
Volkslieder und -tänze, deren musikalische Materialien sich in ihren „abstrakteren“
Werkenwiederfanden, vergleichend darstellten.Wenn das PublikumbeideAspekte
kennt, erfasst es die Einheit der Absicht, ihren Sinn. Abgesehen davon betrachte
ich die Transkriptionen nie als Abklatsch der Originale, selbst wenn natürlich eine
Verbindung besteht, sondern möchte wirklich ein Klavierwerk schaffen. Übrigens
sehe ich die Klavierversion von
El amor brujo
als eine eigene Suite, eine eigeneWelt.
Sie werden mich paradox finden, aber wenn ich das Werk auf das Klavier allein
reduziere, denke ich unablässig ans Orchester. Ich kann nicht am Klavier sitzen,
ohne an ein Orchester zu denken. Es bildet einen wesentlichen Teil meines Spiels,
meines Klangs. Ich brauche Farben, eine Fülle an Harmonien und Polyfonien. Ich
hoffe, dies erreicht zu haben.
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WILHEM LATCHOUMIA