

Manuel de Fallas Musik wird immer seltener gespielt, von Ihnen jedoch
schon. Warum?
Ichbin ein Liebhaber origineller Programme. Sohabe ich eine Platte zuVilla-Lobos
aufgenommen, eine zu Wagner. Ich gehe stets neugierig auf Entdeckungsreise,
und de Fallas Musik kannte ich schon lange. Ich habe immer davon geträumt,
die
Fantasía bética
zu spielen, schon als Student am Pariser Konservatorium. Ich
hatte sie mehrmals gehört. Sie hatte mich angezogen, doch die Gelegenheit
hatte sich mir nie geboten. Daraufhin entdeckte ich weitere Werke de Fallas,
aber der Auslöser kam erst, als ich auf einer Platte Ginesa Ortega als Candela in
einer Originalversion von
El amor brujo
hörte. Es waren die Flamenco-Stimme, ihr
Timbre, ihreWorte, die mich faszinierten. Ich fing übrigens an, regelmäßig
Cante
jondo
zu hören. Diese Zigeunerstimme, vereint mit der sogenannten klassischen
Musik, sprach mich an und ließ mich de Fallas Partituren aus einem neuen
Blickwinkel betrachten. Ich war gerade 30 geworden, hatte Freunde in Madrid
und verbrachte oft Zeit dort. Ich begeisterte mich für die Zarzuela. Es ist eine
andere Kultur, eine andereWelt.
WARUM DE FALLA?
Ein Gespräch mit Wilhem Latchoumia