

„Dieses Jahr wurde die Handschrift der
Sonate in A
entdeckt. Ich
hoffe, dass es zahlreiche weitere Geheimnisse geben wird, denen
man auf die Spur kommt, und dies noch über eine lange Zeit
hinweg; doch selbst wenn man irgendwo eine Note hinzufügen,
eine andere verändern oder eine neue Variation einfügen müsste,
so wird die tiefergehende Bedeutung des Werks doch nie eine
andere sein, und dies, ganz egal, welche Entdeckungen man noch
alles machen wird.“
Diese jüngste Entdeckung hat die Musikwelt aufgewühlt. Entdeckt hat sie ein
ungarischer Musikwissenschaftler namens Balázs Mikusi, in der Széchényi-
Nationalbibliothek von Budapest. Es handelt sich um die vier ersten Seiten von
Mozarts Handschrift, von denen die letzte in Salzburg aufbewahrt wird. Wie zur
Bekräftigung von Menahem Presslers Aussage bestätigt diese Quelle die allererste
Ausgabe, über die Mozart persönlich gewacht hatte. In der Folge wurde sie zwar
häufig „korrigiert“, doch ist es dennoch die Ausgabe, die von den zuständigen
Verlegern genutzt wurde. Das Wesentliche des Werks findet sich folglich dort, so
wieMenahemPressler es gelernt hat: mit diesemErinnerungsvermögen, das in der
Kindheit entwickelt wird und das zuerst durch die Finger hindurch führt und durch
den mechanischen Ablauf, bis dann
„plötzlich das Stück zu einem Teil von Ihnen
wird: eine von nun an untrennbare Kombination zwischen den Fingern, dem
Geist und dem Herzen.“
58 MOZART_Klaviersonaten K331, 570 & 576