

Das
Allegro
, das zu guter Letzt dann die Ausgabe des
Dreizehnten Quartetts
beschließen wird, ist auch das letzteWerk, das Beethoven je schrieb. Es siedelt die
vorherigen Sprünge desWerks in einem Raum an, der nun weitaus geordneter ist.
Die heftigen Kontraste, die widerstrebenden Fragen, die vormals stark zu Buche
schlugen, machen nun einem Wettstreit um die glühende, doch auch ein wenig
äußerlich anzutreffende Energie Platz, die die Ambiguitäten fortführt, anstatt sie
aufzulösen. Von ferne ist dieser Satz ein Gruß an Haydn. Er bietet diesem radikal
experimentellsten aller Beethovenquartette einen naheliegenden und verstärkt
konventionellen Schluss.
Das Abenteuer der
Großen Fuge
mit ihrer verrückten Spannung, ihrer ganz und
gar zerlegten Wirklichkeit erscheint vielen als der bessere Schluss. Die geringere
Bedeutung und die ruhige und zerbrechliche Erscheinung des
Allegro
verleihen
jedoch allen vorausgehenden Sätzen einen ganz anderen Sinn. Es ist nicht sicher,
ob man diesen letzten „Standpunkt“ Beethovens total vernachlässigen sollte,
selbst wenn die anekdotenhaften, geschichtlichen Umstände seiner Entstehung
uns das
Allegro
heute ein wenig fragwürdig erscheinen lassen.
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TALICH QUARTETT