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TALICH QUARTETT
Von der ersten Auflage an, die bei Artaria in Wien erschienen war, war die
Orchesterversion ein riesiger Erfolg. Die Schaffenskraft des Komponisten
war zu dieser Zeit höchst beachtlich. Parallel zum Erscheinen jener Partitur
erschien auch die Partitur der
Sechs Pariser Sinfonien
, die der Graf d’Ogny,
der für die Loge Olympique Konzerte ausrichten ließ, in Gold beglichen hatte.
Gleich imAnschluss an die Herausgabe der
Sieben letztenWorten unseres Erlösers am
Kreuze
schrieb Haydn, im selben Jahr noch, das Orchesterwerk für Streichquartett
um. Und zusätzlich gab er auch noch seine Einwilligung für eine Adaptation
für Soloklavier. 1791 dann ließ er beide Versionen – die für Orchester und die für
Streicher – in London aufführen. Es war ein voller Erfolg.
Im darauffolgenden Jahr, 1795, hörte er in Passau bei einem Konzert einen Text, der
seinemOrchesterwerk zugefügtwordenwar. Er zeigte sich interessiert,war jedoch
mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden und zog es daher vor, auf der Grundlage
eines Textes des Barons Gottfried van Swieten (1733-1803) neue Vokalstimmen
zu schreiben. Es war genau derselbe Gottfried van Swieten, der später dann die
Libretti zur
Schöpfung
und zu den
Jahreszeiten
verfasste.
Die Originalbesetzung – die, wie es die Ironie der Geschichte wollte, erst 1959
veröffentlicht wurde – wurde mit Fortschreiten der Komposition, die am Ende das
Oratorium ergab, weitgehend umgearbeitet. In den sich daran anschließenden
Jahren war der Erfolg des Oratoriums jedoch weitaus geringer als der der
Instrumentalversionen.