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Der 29-jährige Brahms, der eine brillante Pianistenkarriere

und bereits einen reichhaltigen Kammermusikkatalog für

größere Ensembles – Trios, Quartette und Quintette mit

Klavier, ein Sextett – vorweisen konnte, wagte schließlich,

ebensowie Robert Schumann, die Konfrontationmit seinem

Vorbild Ludwig van Beethoven. Mit einer pastoralen

Sonate

für Klavier und Violoncello

schlug er im Sommer 1862 die

jedoch schattige Tonart e-Moll an.

Die beiden ersten Sätze schrieb er in einem Rutsch. Hinzu

kam ein Adagio, das Brahms jedoch zugunsten eines Finales

abtat. So blieben drei Sätze, also ohne Lento. Doch die

Tragweite des ersten Themas, sein Ton, seine Atmosphäre,

die düster-träumerische Farbe dieses „sehr“ ma non troppo

Allegros führten die Sonate in eine gewisse grüblerische

Langsamkeit und verlagerten ihren Schwerpunkt.