

Johann Baptist Wenzel Kalliwoda wurde am 21. Februar 1801 in
Prag geboren. Von 1811-1816 studierte er dort Violine in dem neu
eingerichteten Konservatorium. Das Zeugnis der Abschlussprüfung
bescheinigte ihm große Fähigkeiten: „
Ist am vorzüglichsten im Solo und
ebenso im Orchester.
[…]
Hat vorzügliche Anlagen zur Komposition
[…].“
1822 entschloss sich Kalliwoda, die vakant gewordene Stelle des
Hofkapellmeisters am Hof des Kunst liebenden Fürsten Carl Egon
II. zu Fürstenberg (1796-1854) in Donaueschingen anzunehmen. Er
entschied sich damit bewusst für eine sichere Existenz in Abhängigkeit
eines Dienstherrn und gegen ein Leben als freier Künstler.
Die Revolution um 1848 hatte eine längere Abwesenheit der
Fürstenfamilie aus Donaueschingen und das Ende der Hofmusik
zur Folge. Die Dienste eines Hofkapellmeisters waren am Hof des
Nachfolgers, Carl Egon III., nur noch zu seltenen Anlässen gefragt und
so erlaubte er Kalliwoda, seinen Wohnsitz nach Karlsruhe zu verlegen,
wo dessen SöhneWilhelm und Gustav wohnten. Durch den Ortswechsel
versprach sich Kalliwoda Anregungen für seine kompositorische Arbeit.
Nach einer Zeit des Hin- und Herpendelns zwischen Donaueschingen
und Karlsruhe, konnte er sich nach seiner Pensionierung im Juni 1866
endlich ganz in Karlsruhe niederlassen, wo er am 3. Dezember des
gleichen Jahres starb.