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TALICH QUARTETT
Das
Adagio
erinnert entfernt an das Andante cantabile des Dissonanzen-
Quartetts (KV 465) von Mozart. Es hat wie der erste Satz eine dreiteilige Form.
Der erste Teil in E-Dur besteht aus drei gegensätzlichen Gedanken: einem
lyrischen vierstimmigen Satz, einem Motiv im punktierten Rhythmus und einer
sanglichenMelodie der ersten Geige, die von einem energischen Triolenrhythmus
in den Unterstimmen begleitet wird. Der kurze zweite Teil in e-Moll greift diese
drei Elemente wieder auf. Zum Beginn des dritten Teils verbindet sich eine zarte
Cellokantile in hoher Lage mit dem Thema der ersten Geige.
Das
Scherzo Allegro
spielt mit der rhythmisch durchbrochenen Aufteilung einer
Melodielinie auf den Dreiertakt im durchgehenden Pizzicato aller Stimmen.
Ganz im Gegensatz dazu steht das Trio: die Dudelsackquinte der Unterstimmen
begleitet die volksliedhafte Melodie der ersten Geige.
Das Vivace besitzt wie die beiden ersten Sätze eine Dreiteiligkeit. Durch die
Verwendung vonmotivischemMaterial, das in immer neuenVarianten erscheint,
werden die einzelnen Abschnitte miteinander verknüpft.
Im zweiten Teil fehlt die Fuge, der letzte Teil besteht nur aus Thema, Überleitung
und abschließender Coda, hier bildet der Themenkopf im Cello ein Ostinato zu
den Oberstimmen. Nach einer kurzen C-Dur-Episode zu Beginn wendet sich das
Thema erst im neunten Takt nach e-Moll. Unvermutet erscheint sie nach einer
Generalpause in Moll. Im temperamentvollen Forte begleiten erste Geige und
Cello die Melodie der Mittelstimmen, die ihre Umkehrung und Abwandlung in
einer Art in Engführung erklingen lassen.