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TALICH QUARTETT
Der Schlusssatz,
Poco allegretto e grazioso
, steht aufgrund der Verquickung von
Zartheit und Lebendigkeit in starkem Kontrast zu dem vorangehenden Satz. Beide
erinnern sie doch sehr an einige Passagen bei Haydn. Joseph Joachim kritisierte
übrigens genau dieses doch eher „klassische“ denn „romantische“ Feingefühl. Er
hätte sich mehr körperlichen Einsatz gewünscht.
Einige Jahre später, in einer anderen Partitur, wird der Komponist
noch einmal einem friedvoll gehaltenen Schlusssatz den Vorrang
geben, und zwar imüberraschendenSchluss der
DrittenSinfonie
.
Auch hat er sich schließlich eingeredet, sein Sextett verdiene
keinen Ehrenplatz in seinem weitgefächerten Werkkatalog.
Das Manuskript, das er Clara Schumann zukommen ließ, war
mit dem Kommentar versehen, wonach sie „diese Dummheiten
verbrennen solle, um sich nicht die Mühe machen zu müssen,
sie ihm zurückzusenden“ … Ein Rat, den die Adressatin des
Umschlags selbstverständlich schleunigst vergas …