

GARY HOFFMAN 65
Sie spielen immer noch auf dem wunderbaren Amati-Cello, das lange
Leonard Rose gehörte, welcher ein bedeutender Interpret von Brahms’
Sonaten
war. Denken Sie an ihn?
Als ich auf diesem Instrument zu spielen begann, kamen im ersten Jahr, als noch
niemand von dessen Herkunft wusste, Musikliebhaber nach den Konzerten zumir,
sagten, ich erinnere sie an Leonard Rose und fragten, ob ich mit ihm gearbeitet
hätte. Ich spürte tatsächlich, dass der Klang dieses Cellos seinem langen Kontakt
mit Leonard Rose entsprang oder dass das Instrument dem Musiker gewisse
Spielbesonderheiten auferlegt hatte, gerade in Bezug auf Dvořáks
Konzert
oder
Brahms’Werke. Danach verblasste dieses Gefühl langsam, als hätte sich dasAmati-
Cello an mein Spiel oder gar an meinen Körper gewöhnt. Es ist in jeder Hinsicht
ein sehr großes Instrument mit überaus charakteristischen und kontrastreichen
Tönen. Man kann ihm nichts ankreiden. Über den gesamten Umfang klingt es
herrlich. Seit ich es habe, hat es sich ein wenig verändert, aber behält seine starke
Persönlichkeit. Es singt mit einer derartigen Natürlichkeit, hat alle Farben. Wenn
mir etwas nicht gelingt, ist es nicht seine Schuld, sondern meine.