

Wie sind Sie Ihre Arbeit mit Claire Désert angegangen?
Mit Claire habe ich die Arbeitsweise wiederentdeckt, die ich
mit David Golub hatte. David und ich sprachen nicht über das,
was wir gerade taten, und wir sprachen zudem sehr wenig
über Musik. Vielmehr spielten wir, ließen unsere Musik die
Führung übernehmen, Türen öffnen, uns andere Möglichkeiten
offenbaren, damit es möglichst spontan war.
Claire und ich gehen ebenso vor. Ichmag Fußball sehr, sie Rugby.
Wir reden über Sport, fast nie über das, was wir beim Spielen
vorhaben. Wir hören einander zu, versuchen verschiedene
Dinge. Mit der Konzerterfahrung entsteht sozusagen die
Interpretation, und das ziehe ich vor, denn wenn man jedes
Musikstück mit einer Absicht angeht, erstarrt das Werk, das
jedoch ein Stückmenschliche Erfahrung verlangt. Die Platte hält
dies ein wenig mehr fest. Man kann sich erneut spielen hören,
beim Schnitt wählen. Man hat Abstand, wie ein Zuhörer. Die
Erfahrung ändert alles. Es ist, als hielte man eine Interpretation
zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einem gewissen Ideal fest.