

24 SCHOSTAKOWITSCH
Ganz anders ist da die Stimmung des bedrückenden
Streichquartetts Nr. 8 in
c-Moll op. 110
. Wir schreiben nun das Jahr 1960 … Das Leben des Komponisten hat
sich mittlerweile wieder verdunkelt, und hinter ihm liegt gerade eine schwere
Schaffenskrise. In Dresden, das in Ruinen liegt, versucht er, die Filmmusik von
Fünf
Tage – Fünf Nächte
zu beenden.
Ingerademal dreiTage, zwischendem12. und 14. Juli, schreibt er einneuesQuartett,
das er wie folgt kommentiert:
„Ich habe mein Quartett Nr. 8 komponiert mit dem Gedanken im
Kopf, dass, wenn ich eines Tages sterben würde, niemand auf
die Idee käme, ein Stück zu meinem Gedächtnis zu schreiben.
Also beschloss ich, es selbst zu tun. Auf das Titelblatt könnte
man also schreiben: ‚Dem Autor dieses Quartetts gewidmet‘“.