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30 FAURÉ | 13 BARCAROLLES ∙ BALLADE OP.19 Wieso wollten Sie die für Ihre Laufbahn entscheidenden Barcarolles erneut in Angriff nehmen? Der unverhoffte Erfolg Ihrer ersten Platte machte Sie nicht nur zu einem anerkannten Fauré-Interpreten, sondern stieß auch Ihre internationale Karriere an. Die Geschichte ist einzigartig: Ich saß im Auto, schaltete das Radio ein und hörte plötzlich die Barcarolle Nr. 1 . Natürlich kommentierte ich die Interpretation frei heraus. So hörte mich meine Frau sagen: „Wie kann das sein? Das ist eine Möglichkeit, aber es muss ganz anders sein. Und die Tempowechsel… Das hier ist allerdings nicht schlecht umgesetzt.“ usw. Nach ein paar Minuten kam die Abmoderation. Es war meine Interpretation gewesen… Ich war konsterniert und wusste sofort, dass ich etwas tun musste. Die Idee ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Aber was störte Sie so an der ersten Version? Die Schwankungen der mittleren Sequenz, die somit gegenüber dem Anfang hervorstach. Auch Modulationen, versetzte Noten. Das Ganze war meines Erachtens nicht auf der Höhe, zumal ich die Barcarolle Nr. 1 im Laufe der Jahre viel gespielt hatte und sie in mir gereift war.

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