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FLORIAN NOACK 47 Aber es ist sicher auch, was mir Ljapunows Musik schnell näherbrachte. Über seine Mission hinaus (er wurde von der Kaiserlichen Russischen Geographischen Gesellschaft beauftragt, russische Volkslieder zu sammeln) ist ein Großteil seiner Stücke, seien sie tatsächlich von Volksmusik inspiriert oder nicht, von Entlehnungen der modalen Musik gefärbt, die die verschiedenen Aspekte Russlands heraufbeschwören: slawisch, orthodox oder kaukasisch und östlicher. Hinzu kommen die Einflüsse Chopins und Liszts und die außerordentliche, nahezu besessene Sorgfalt in der pianistischen Schreibweise, die darauf abzielte, dem Klavier eine Schönheit zu entlocken, derer nur dieses Instrument fähig ist. So gelangt man in eine reichhaltige und farbenfrohe Welt. Genau das hat mich immer an Ljapunows Werk fasziniert.

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