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TRIO METRAL 51 Vor welchen Schwierigkeiten stellte Sie Weinbergs Trio ? Justine — Das Einspielen dieses Trios stellte uns vor mehrere Herausforderungen. Zunächst einmal in körperlicher Hinsicht. Die Musik fordert vom Instrumentalisten ein heftiges Spiel (fff), manchmal lange, und fast die Fitness eines Athleten. Die Partien sind zum Glück recht ausgewogen: Es ist sehr solistisch. Kein Instrument wird in die Begleitrolle verbannt. Doch die Musik stellt auch eine emotionale Herausforderung dar, da der Schmerz in ihr erlebt werden muss. Joseph — Die Partie der Geige ist extrem schwierig. Vor allem im vierten Satz bricht mir der Angstschweiß aus: eine Fortissimo-Passage mit Oktavläufen von schwindelerregender Virtuosität! Weinberg vermittelt den Eindruck, nie von seinem Leitgedanken abzukommen, auch wenn das Ergebnis beinahe unmöglich umzusetzen ist. Das Finale veranschaulicht das perfekt: hauptsächlich Passagen in der Nuance forte, in denen technische Meisterleistungen mit Kraft, Spannung und Heftigkeit aneinandergereiht werden müssen. Justine — Kurzum: Es reicht nie aus. Sei es Leid, Glück, Sarkasmus oder Heftigkeit, man muss über sich selbst hinauswachsen, um eine überzeugende Interpretation der Musik bieten zu können. Besteht der leiseste Zweifel, heißt es, dass die Interpretation verbesserungsfähig ist und man mehr geben muss. Man muss ohne Filter spielen, um seinen Emotionen ganz nah zu sein.

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