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50 BEETHOVEN_ KLAVIERSONATEN NR. 21 & NR. 29 Ich bedauere, nicht öfter Konzerte besuchen zu können, auch wenn ich versuche, möglichst oft großen Sinfoniekonzerten beizuwohnen. Mein Vater hat mir Jazz nähergebracht. Und dafür bin ich ihm dankbar. Jazz bringt uns viel bei, was den Klang, den Rhythmus und vor allem den berühmten „Swing“ angeht, der in uns klassischen Musikern nicht unbedingt verwurzelt ist. Ich habe auch sehr früh meine Liebe für Rockmusik entdeckt: Radiohead, Pink Floyd (wo ich von Form spreche!) und Queen, was die Performance angeht. „Bohemian Rhapsody“ ist eine Lektion für uns alle, auch für uns Interpreten der „Kunstmusik“. Singen Sie, wenn Sie spielen? Nein, ich singe nicht, aber mir wurde gesagt, dass ich brumme… (Gelächter) Hören Sie Gesang? Ja… Zum Glück hatte ich meinen Bruder (Pierre Fouchenneret, Anm. d. Red.), der mir die Gesangskunst offenbarte. Ich versuche, das zu fördern. Christian Ferras‘ Geige oder Maria Callas‘ Stimme, Gérard Souzay mit Fauré, heute Matthias Goerne – das sind die Persönlichkeiten, die ein Timbre oder eine Stimme, kurzum Wiedererkennungswert haben. Ich gebe jedoch zu, weniger empfänglich für italienische Opern als für Wozzeck oder Rosenkavalier zu sein. Auch, weil ich mich nur mäßig fürs Theater interessiere. Selbst der Text ist für mich kaum von Bedeutung; ich höre zunächst und vor allem die Musik…

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