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44 BEETHOVEN_„GEISTER-TRIO“ & „ERZHERZOG-TRIO“ Sie spielen seit vielen Jahren zusammen… Kann man von einem „festen Trio“ sprechen? David Grimal: Ich würde sagen, von einem Solisten-Trio unterscheidet uns die Treue, von einem festen Trio die Freiheit. Ich habe ganz und gar nicht das Gefühl, irgendetwas von meiner musikalischen Persönlichkeit einzubüßen, wenn ich mit Anne und Philippe spiele. Ich sehe darin eher eine Formder Ergänzung:Wir sind alle sehr unterschiedlich, und jeder hat eine sehr starke Persönlichkeit, aber zusammen gelingt es uns, die gleiche Richtung anzusteuern. Philippe Cassard: Die unermüdliche und anspruchsvolleArbeit, diewir zwei Jahre lang in dieseTrios von Beethoven gesteckt haben, war eine äußerst strukturierende Erfahrung, die zu etwas recht Idiomatischem, doch niemals Routiniertem führte. Nun fühlen wir uns freier und zugleich bereiter, einander zuzuhören, während des Konzerts live zu reagieren – kurzum: „verbundener“. Es gibt Dinge, die ich fortan ungernanders als vonAnne oder Davidgespielt höre. DasAtmenunddasUmsetzen der Tempi haben sich nach und nach unter uns angeglichen. Wir besprechen nur noch winzige Details.
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