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ADRIEN LA MARCA 41 Bei Prokofjew ist es anders… Ich habe seine Musik immer geliebt und sein Werk häufig gespielt. Dank ihm gewann ich 2014 den Wettbewerb Victoires de la Musique. Diese Version (von Prokofjew genehmigt) stützt sich auf das Arrangement für Viola und Klavier von Wadim Wassiljewitsch Borisowski (1900-1972), ein großer Bratschist der UdSSR und Mitbegründer des Beethoven-Quartetts. So habe ich keine Bedenken, dem Komponisten nicht treu zu sein. Ich übernahm den Teil für die Bratsche, und Jean-Pierre Haeck – ein hervorragender Instrumentator, Komponist und Dirigent - arbeitete den Klavierteil für das Orchester um. So war es noch nie gespielt worden. Es ist also höchst spannend. Wir haben das gesamte Gleichgewicht und die Tempi überarbeitet, einige instrumentale Teile hinzugefügt oder geändert, umdie Farbpalettewiderzugebenund zubereichern. DasOrchester kannte diese völlig neue Version natürlich nicht. Es sollten nicht plötzlich zehn Blechbläser dröhnen und den Erzählfluss unterbrechen. Denn, und das ist die Entstehungsgeschichte dieser Einspielung, das Stück sollte live gespielt werden. Ich wollte eine Partitur erschaffen, die im Konzert widerzugeben ist. Natürlich kann man auf einer Platte alles tun! Aber es ist ein Werk, das man hören möchte und das ich auf der Bühne spielen möchte. Übrigens war ich erstaunt, dass es selbst in Russland keine ähnliche Version gibt… Ich freue mich, eine Idee gehabt und umgesetzt zu haben, die das Werk in ein neues Licht rückt. Gwenaël Mario Grisi und ich verstanden uns sofort blendend. Bei meiner Residenz beim Orchestre Philharmonique Royal de Liège lernten wir uns kennen und freundeten uns schnell an. Ich musste seine Musik üben, sie spielen; er war auf der Suche nach etwas Führung, weil er noch nie ein Streichkonzert geschrieben hatte.

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