LDV72

36 SCHUBERT_KLAVIERSONATEN D 845 & D 850 In der gesamten Klaviersonate D 850 in D-Dur macht sich Euphorie breit. Allein wenn man die Schilderungen Schuberts von seinen Wanderungen in der Region Salzburg im Sommer 1825 für seinen Bruder Ferdinand liest, wird klar, dass er sie in seiner Musik umsetzte und verfeinerte. „[Man sieht] schon Bergspitzen aus dem Salzburgerthor herausschauen, die eben mit Schnee bedeckt waren. […] Der Wallersee, welcher […] sein helles, blau-grünes Wasser ausbreitet, belebt diese anmutige Gegend auf das herrlichste. Die Berge steigen immer mehr in die Höhe, besonders ragt der fabelhafte Untersberg wie zauberhaft aus den übrigen hervor […] [Wir bestiegen] den zwar nicht hohen, aber die allerschönste Aussicht gewährenden Nonnenberg. […] Man übersieht nämlich das hintere Salzburger Thal. […] Denke Dir einen Garten, der mehrere Meilen im Umfange hat, […] Wiesen und Äcker, wie ebenso viele Teppiche von den schönsten Farben, dann die herrlichen Massen, die sich wie Bänder um sie herumschlingen, und endlich stundenlange Alleen von ungeheueren Bäumen, dieses Alles von einer unabsehbaren Reihe von den höchsten Bergen umschlossen, als wären sie die Wächter dieses himmlischen Thals [...]“.

RkJQdWJsaXNoZXIy NjI2ODEz