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XAVIER PHILLIPS & ANNE GASTINEL 27 Anne Gastinel: Es ist auf jeden Fall hervorragend geschrieben und bringt das Cello voll und ganz zur Geltung, sowohl in seiner melodischen Dimension als auch in seinen virtuosenMöglichkeiten.Wir sind beide davon überzeugt, dass die große Schwierigkeit dieser Duette nicht nur auf die „Kapriolen“ zurück zu führen ist, die wir beide machen müssen, sondern auch auf die Begleitung des Partners, der diese Kapriolen leistet. Die Passagen technischer Meisterleistungen und jene, in denen man begleitet, wechseln ständig ab; dieser Wechsel stellt meines Erachtens den schwierigsten Teil dar. Man merkt schnell, dass es manchmal schwieriger ist, den anderen zu begleiten, als selbst imMittelpunkt zu stehen. Xavier Phillips: Man muss teilen, und genau da zeigt sich Offenbach zweifellos innovativ. Wir haben es nicht mit einem klassischen Schema Solist / Begleiter zu tun, sondern vielmehr mit einem ständigen „Du bist dran, ich bin dran“. Wie Anne sehr treffend sagte, ist es sehr schwierig zu begleiten; es geht nicht nur darum, sich zurückzuhalten – das ist das Mindeste –, aber auch darum, eine „bescheidene“ Wortmeldung flink zu filtern, das kleine Detail zu finden, das dem Partner den Elan, den Rhythmus gibt, damit er vorankommt. Genau das macht diese Duette sehr reizvoll: Derjenige, der begleitet, gibt die Lebendigkeit, den Schwung, und „amüsiert sich“ ebenso wie derjenige, der mit den teuflischen Schwierigkeiten beschäftigt ist.
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