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XAVIER PHILLIPS & ANNE GASTINEL 25 gemeinsame Form der Ehrlichkeit im musikalischen Ansatz, ganz egal welchem. Wir haben im Grunde etwa dieselbe Art der Ästhetik, auch wenn wir diese anders umsetzen; darum funktioniert unsere Verständigung. Xavier war der Impulsgeber eines Projekts, das uns dazu gebracht hat, in einemusikalischeWelt einzutauchen, die mit keiner anderen vergleichbar ist. Offenbach gelingt ein nahezu perfektes Gleichgewicht zwischen etwas sehr Leichtem, sehr Schlichtem, impositiven Sinne desWortes, und einer unglaublichen Tiefe und Schönheit. Wir haben das beide bei jeder langsamen Bewegung gemerkt. Ich kannte diese Duette, aber im Hinblick auf eine Aufnahme wieder darin einzutauchen, gab mir die Gelegenheit, sie wieder zu entdecken und insbesondere eine unglaublich verführerische Feinheit, eine Poesie und, wie gesagt, eine Tiefe, die man nicht unmittelbar mit Partituren verbindet, welche zu oft unter ihrem einzigen virtuosen Aspekt betrachtet werden. Wie haben Sie Ihre Auswahl zwischen all den Duetten getroffen? Xavier Phillips: Wir haben schnell die ersten Buchstaben ausgeschlossen – es handelt sichhierbei umpädagogischeWerke für Schüler –, aberwir habenuns nicht unbedingt nur wahnsinnig schwierigen Dingen zugewandt. Das zweite Duett des Buchstaben F, das bekannteste und charismatischste von Offenbachs Duetten, wurde berücksichtigt, aber wir haben die weniger inspirierenden Nummern 1 und 3 lieber ausgelassen. Wir haben hingegen die drei Duette des Buchstaben E aufgenommen, die ich ziemlich schlecht kannte, bevor ich dieses Aufnahme- Projekt angegangen bin, und in die ich mich buchstäblich verliebt habe. Mit den Duetten der Buchstaben C und D bietet dieses Programm eine recht vollständige Vorstellung von dem, was Offenbach am Cello ergeben kann, wobei uns vor allem der musikalische Aspekt geleitet hat.
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