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GARY HOFFMAN | ORCHESTRE PHILHARMONIQUE ROYAL DE LIÈGE | CHRISTIANARMING 69 Gespräch mit Gary Hoffman Warum diese Kombination? Mir schwebte ein Projekt rund um das Ende des Ersten Weltkriegs vor. Allerdings wurde Schelomo während des Kriegs und Elgars Werk kurz nach Kriegsende komponiert. Die Folgen des Kriegs sind in Elgars Cellokonzert offensichtlich. Es ist sein Schwanengesang, wie einAbschied von der gestrigenWelt. Ich finde, dass sich die beiden Werke auf emotionaler Ebene reflektieren. Übrigens werden sie nicht zum ersten Mal gegenübergestellt. Pierre Fournier und Alfred Wallenstein hatten die zwei Stücke bereits aufgezeichnet und im Schallplattenzeitalter auf derselben Platte herausgebracht. Die Werke sind ganz und gar ungleich, doch bei beiden verspürt man eine Spannung, eine tragische Atmosphäre, die übrigens auch in Debussys Sonate pour violoncelle zu finden ist. Leonard Rose zeichnete Schelomo zweimal auf, und bei einer Aufnahme spielte er auf dem Cello, das Sie heute spielen... Ja, bei der ersten Aufnahme mit Mitropoulos spielte er noch auf seinem Goffriller, aber bei der stereofonischen Aufzeichnung mit Ormandy in Philadelphia hatte er bereits sein Amati. Somit hat mein Cello Spuren bei diesem Werk hinterlassen. Rose war Cellosolist, wie mein Lehrer János Starker. Da beide vor Beginn ihrer Solistenkarriere in angesehenen Orchestern erstes Cello waren, gingen sie Stücke mit mehr Freiheit an.
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