30 TALES OF THE JAZZ AGE Großer Gott, wird nicht hier die Musik des 20. Jahrhunderts gespielt? Kann die Musik des 20. Jahrhunderts zugleich aus Krieg und Fest entstehen? Jedenfalls scheint es, als wollten diese tosenden Jahre aus dem Rahmen fallen. Man sagt „Dada“, weil freie Wörter schön sind. Hört doch auf, sie zu verbinden! Poesie steckt woanders. Es heißt, ein gewisser Kasimir hätte am Ende des letzten Kriegs ein weißes Quadrat auf eine weiße Leinwand gemalt. Also langweilt uns nicht mehr mit eurer objektiven Realität! Wir werden die Realität auf den Kopf stellen, in einem Rausch von Absinth zum Duft des Pariser Regens, der uns vielleicht bis zum nächsten Krieg führt. Doch in der Zwischenzeit werden wir gelebt, gefühlt, gebebt, versucht, das Fest und die Raserei gesungen haben, auch wenn wir in der Luft freidrehen wie ein Flugzeug aus Segelstoff und im Schwindel wieder und wieder versuchen, aus der Trunkenheit die Menschenseele und das Leuchten des Lachens zu entnehmen, auch wenn wir das Flugzeug willentlich abstürzen lassen, um eines Tages die Musik auf den Trümmern des Dramas wiederaufzubauen.
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