LDV132-3

49 TRIO SŌRA 1886, im fortgeschrittenen Alter, komponierte Brahms nach vier Sinfonien, zwei Klavierkonzerten und einem Violinkonzert sein letztes Trio. Das Opus 101 ist noch kürzer als das Opus 87... Angèle: Auf diese Monumentalwerke folgt das Trio, das uns in seiner Kürze und seiner Emotionsdichte den Eindruck enormer Größe vermittelt. Durch den stark verdichteten Stil wirkt es hochintensiv. Die Übergänge zwischen den Themen sind viel kürzer. Sein Diskurs nimmt keine Umwege. Er visiert das Wesentliche an. Pauline: Das Trio zeichnet sich durch Größe und Eloquenz aus. Man findet den Brahms’schen Schwung darin wieder. Die Tonart C-Moll birgt ein schwelendes Feuer. Der erste Satz ist fast ohne Luftholen zu spielen, so stark ist die Spannung. Fanny: Es brauchte eine bemerkenswerte Kombination an dichter und gut durchdachter Schreibweise sowie volkstümlich inspirierter Musik: Zu huldigen scheint Brahms hier die Wiener Walzer, die mitreißenden Rhythmen der Csárdás und die nostalgischen Themen all’ongarese sowie die Schlichtheit der Volksmelodien, das Ganze meisterhaft verflochten. Ebenfalls bemerkenswert: Im Kern des Presto non assai gibt es keine kontrastreiche und lyrische Passage wie in den vorherigen Scherzi. Es bietet nicht die Möglichkeit zum Luftholen, keine verträumten Melodien. Für mich ist es ein Schattentanz.

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