43 TRIO SŌRA Nach einer Gesamtaufnahme der Trios von Beethoven, Ihrem allerersten Album, hier nun erneut eine Gesamtaufnahme, diesmal mit Brahms’ Trios. Wie fiel die Wahl darauf? Pauline: Wir gingen die Gesamtaufnahme der Trios von Beethoven nicht ganz furchtlos an. Schließlich galt es, den Mount Everest zu besteigen! Ein kühnes Vorhaben für eine erste Platte. Ebenso wie jenes, ein festes Trio zu bilden und unsere musikalische Tätigkeit diesem Repertoire zu widmen. Jede von uns entdeckte die Kammermusik mit einem von Brahms’ Trios. Als Angèle und ich 2022 zum ersten Mal mit Fanny spielten, schlugen wir die Partitur seines Ersten Trios auf. Der Komponist passte einfach zu uns. Und da uns halbe Sachen fernliegen, kam es letztendlich zur Gesamtaufnahme. So erhob sich ein zweiter Mount Everest vor uns! Stellen Beethovens Klassik und Brahms’ Romantik für Sie zwei verschiedene Welten dar? Angèle: Genau wie Beethovens Musik ist Brahms’ Musik schon ab den ersten Werken erkennbar. Dennoch ist sie in vielerlei Hinsicht vom klassischen Erbe gezeichnet, vor allem in Bezug auf die Struktur und die Form, die Brahms am Herzen lagen. In unserer Version seiner Trios blickt Beethoven gen Zukunft. Brahms hingegen wendet sich mit seiner typischen Romantik der Vergangenheit zu, lässt sich davon inspirieren, schlägt darin Wurzeln. An dieser Ansicht haben wir unsere Arbeit an seinen Trios orientiert.
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