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26 POULENC ∙ STRAVINSKY ∙ PROKOFIEV Erzählen Sie vom akustischen Zusammenspiel Ihrer beiden Instrumente. David Grimal: Der Pianist muss im Dienste der Unterstützung und Symbiose oft Samtpfoten haben. Manche große Pianisten sind schlechte Begleiter. Ich habe einige Male Konzerte mit sehr großen Pianisten gegeben, aber dabei vergeblich Schweiß vergossen, da mich der Klang des Klaviers erdrückte. Das moderne Klavier eignet sich mehr für Rachmaninows 3. Klavierkonzert als für ein Konzert mit einem anderen Instrument. Jedoch gibt es auch Begleiter, die als Pianisten nicht solide genug sind – und in den großen Sonaten ist der Klavierteil keine simple Begleitung. Darin besteht die Subtilität und die ganze Kunst eines Musikers wie Itamar: die Fähigkeit, sein Klavier brillant klingen zu lassen und dabei einen ausgewogenen Dialog herzustellen. Itamar Golan: David kam in der Pause eines Konzerts in Bukarest zu mir und fragte mich, ob ich nicht zu laut spielte. Er hatte recht! Das ist die Gefahr eines Pianisten, der einen Geiger „ersticken“ kann. Und mit dem Alter wird man ein wenig taub und merkt nicht einmal, wenn man zu laut spielt! (Gelächter) Aber es geht nicht nur um die Lautstärke. Man muss einander ergänzen. Der Klang der Geige muss auf dem Boden des Klaviers erblühen.
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