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35 ADRIEN LA MARCA & DANAE DÖRKEN Im Lied von Charles Aznavour geht es um ein junges Paar. Er ist Maler... Danae — … und beide haben kein Geld. Doch das ist nicht entscheidend. Adrien — Die beiden sind frei, und obwohl sie nichts haben, sind sie glücklich, weil sie die kleinen Dinge des Lebens genießen können. Danae — Beim Begriff „Bohème“ denke ich an ein sehr freies Leben. Das macht kreativ. Und ich glaube, gerade jetzt nach den ganzen Reglementierungen sehnen sich viele danach. Genauso nach dem Zwischenmenschlichen, das wir so sehr vermisst haben. Sie bewegen sich auf der CD durch die Genres. Sind es nicht oft die interessantesten Musiker, die über den Tellerrand blicken? Adrien — Weil das inspiriert, weil man Neues entdeckt. Sie können von Yo-Yo Ma die Bach-Suiten hören, die Beethoven-Sonaten, die großen Cellokonzerte, aber dann kommt plötzlich ein Country-Album. Oder er beschäftigt sich mit der Musik der Seidenstraße und mit dem Jazz. Für mich verkörpert Yo-Yo Ma einen sehr heutigen Musiker. Ich spüre das ja selbst, wenn ich nach meinen Ausflügen wieder zurück zu Schubert oder zu Brahms komme. Das Spiel verändert sich, wird vielleicht sogar farbenreicher, tiefer.
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