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38 BACH_TOCCATEN & FUGEN TOCCATA UND FUGE D-MOLL BWV 565 Dieses Stück wurde von einem jungen Mann von gerade einmal zwanzig Jahren geschrieben. Das Werk ist sehr bekannt, vielleicht zu sehr, da das wiederholte Hören mittelmäßiger Interpretationen die abrupten Keckheiten der ursprünglichen Toccata ausradiert hat und die Kanten dieser überwältigenden Eröffnung, die die Stille mit der ganzen Macht der Orgel durchreißt, abgeschliffen hat. Das Subjekt der Fuge ist ähnlich wie für Streichinstrumente komponiert. Heute denkt man, dass das Werk die Transkription eines für Geigen bestimmten Stücks sein könnte: Das Subjekt ist so flüssig wie die Züge der Toccata abrupt sind. Die Rhapsodie-Merkmale tauchen schnell auf, unterbrechen die Fuge und überragenmit einemheftigen und grandiosen Finale als Gegenstück zum ersten Teil. ARIE F-DUR BWV 587 In den nach und nach entdeckten Werken Bachs gibt es einzelne Stücke ohne bestimmten Zweck. So auch einige Trios, die wohl als langsame Sätze in Sonaten oder Concerti dienten. Dieses Stück zeugt zudem von der Bewunderung des Komponisten für seine ausländischen Kollegen, da es die nahezu vollständige Transkription des vierten Teils von François Couperins L’Impériale , 3. Ordre von Les Nations , ist.

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