LDV14
Sie beschließen Ihre Aufnahme mit dem vierten Scherzo und der Barcarolle , zwei Werke, die sehr oft im Programm Ihrer Solokonzerte zu finden sind … Ich empfinde für das vierte Scherzo eine große Leidenschaft, es ist eine Welt für sich. Es sei nochmal gesagt: Man ist begeistert von den Modulationen, von den harmonischen Fundstücken und von der ständigen … Illusion von Improvisation. Denn dasWerk ist ja bewundernswert gut aufgebaut, und eine Analyse zeigt, dass es absolut klassischen Formaten gehorcht. Aber ich kann feststellen, dass manche Hörer von diesem Werk, bei dem die Art, wie es geschrieben ist, den Eindruck erweckt, als entstehe und zerfalle es nach und nach, bisweilen ein wenig aus der Fassung gebracht werden. So betrachtet scheintmir das Scherzo in E-Dur mit seinen Brüchen, seiner fantastischen Seite und seinen leichten, schnellen und funkelnden Arabesken sehr debussyartig. Wie soll man da nicht an ein Stück wie zum Beispiel die Poissons d’or denken? Nach drei heftig dramatischen Scherzi entfaltet dieses Scherzo dann eine sehr italienische Leuchtkraft sowie eine zauberhafte Leichtigkeit. Undwas das für ein überwältigendes Trio ist! Manmacht darin bereits eine Art Barcarolle aus, übrigens von fast demselben Tempo wie das der späteren Barcarolle . 50 CHOPIN
RkJQdWJsaXNoZXIy OTAwOTQx